Während Superheldenfilme wie etwa „Deadpool 2“ ganz natürlich wirken, ist das übliche Storytelling bei anderen Filmen deutlich schwerer umzusetzen, wenn es sich nicht um die typischen Marvel- oder DC-Helden handelt. Das ist auch bei König Artus der Fall. Im Universum von DC Comics werden unterschiedliche Versionen der Geschichte von König Artus erzählt. Dies wird möglich, indem verschiedene Könige zugleich Artus repräsentieren. Allerdings stammen sie alle aus verschiedenen Zeiten und können deshalb ein Teil von unterschiedlichen Legenden sein. Allen König-Artus-Charakteren wurde von einem Shining Knight gedient, wobei der erste von diesen Sir Justin war und bereits 1941 kreiert wurde. Als einer der letzten Ritter sicherte er sich seinen Platz am runden Tisch. Nachdem er Jahrhunderte lang im Eis eingefroren war, erwachte er schließlich in der modernen Ära der Superhelden, wo er einer der Seven Soldiers of Victory wurde. Eine weitere Version des Shining Knights wurde von Grant Morrison und Simone Bianchi als Sir Ystin in die Miniserie Seven Soldiers integriert.
Der große und traditionelle Widersacher DCs, Marvel Comics, bot ebenfalls seine eigenen Geschichten rund um den Mythos König Artus in Comic-Form an. Merlin schmiedete sein Schwert dort aus einem Meteoriten und nannte es die Ebenholzklinge. Dieses Schwert übergab er schließlich an den ersten Black Knight am runden Tisch, der Mordred umbrachte, währenddessen allerdings sein eigenes Leben verlor. Sein Geist und Schwert wurden jedoch vererbt, sodass sie vom Schurken Nathan Garrett sowie Dana Whitman von den Avengers übernommen wurden. Auch das Schwert von König Artus, Excalibur, spielt eine wichtige Rolle und befindet sich derzeit im Besitz von Faiza Hussain von MI:13, nachdem es einige Zeit lang dem Black Knight gehört hatte.
Noch heute sind die Legenden um König Artus ein wichtiger Bestandteil der Popkultur. Insbesondere das Buch History of the Kings of Britain von Geoffrey von Monmouth (1136) dient als Beispiel für die Mythen, die sich fast ein Jahrtausend später immer noch um den geheimnisvollen Herrscher ranken. Das Buch beinhaltet den weisen Magier Merlin, der bei Marvel die zentrale Rolle einnimmt, den lüstigen König Uther sowie die schöne Königin Guinevere. Die tragische Geschichte sieht Artus fast ganz Europa erobern und Großbritannien vereinen, ehe sein Königreich nach der Rebellion seines Sohnes zusammenbricht. Es handelt sich um ein zugegebenermaßen recht altes Buch. Moderner und vor allem für die heutigen Zeiten relevant wird es in Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley (1983). Sie bringt eine feministische Herangehensweise an die Geschichte und verbindet diese mit den König Artus-Mythen, indem sie die Sage aus der Sicht von Artus‘ Halbschwester Morgan erzählt. Diese Perspektive fehlt auf den Seiten von DC und Marvel noch komplett.
Auch die Spielewelt setzt voll auf die Mythologie um den legendären König. Mit King Arthur: The Role-Playing Wargame (2009) und dem zweiten Teil drei Jahre später erschien ebenfalls ein Spiel, das sich mit der Thematik auseinandersetzt. Es wurde in Europa vom etablierten Unternehmen Ubisoft veröffentlicht und setzte auf viele Strategieelemente, die sich schließlich zu einem großen Ganzen zusammenfügten. Auch wenn das Spiel mit einigen Schwierigkeiten im Gameplay verbunden war, erhielt es doch insgesamt recht positive Bewertungen. Auch im Bereich des Glücksspiels wird sich stilistisch an die Sage angepasst: So ist eine Slotmaschine namens Avalon 2 bei Betway verfügbar, in der die Motive und das Karten-Design an das alte Britannien erinnern. Die geheimnisvolle Erzählerstimme tut ihr Übriges für ein rundum gelungenes Spiel, in der die Abbildungen an die Comic-Versionen erinnern.
Zu Büchern und Spielen gesellen sich traditionell die Filme. Der beeindruckendste unter diesen ist Excalibur aus dem Jahr 1981. John Boorman präsentiert die gesamte Geschichte des Königs und überzeugt dabei auf ganzer Linie. Das liegt an spannenden Kampfszenen, vornehmen Liebesaffären sowie den grandiosen schauspielerischen Leistungen von Magier Merlin und Morgana. Sie werden in Excalibur von Nicol Williamson und Helen Mirren verkörpert, was laut IMDb auch gut gelang. Hier kann man am ehesten eine Parallele zu DC ziehen, wo man ebenfalls viele unterschiedliche Blickwinkel auf König Artus findet. 2004 erschien King Arthur unter der Regie von Antoine Fuqua. Es handelte sich um eine modernere Umsetzung des Mythos, die allerdings einige Anlaufschwierigkeiten in Form einer langsamen ersten Filmhälfte mit sich brachte. Das wiederum machten die Kämpfe gegen die einfallenden Sachsen im zweiten Filmteil wett. Unterschiedliche Versionen von Merlin (1998 und 2008) beleuchten zudem verschiedene Aspekte im Leben des legendären Magiers. Insbesondere die neuere Version von BBC One ist sehenswert, in der ein junger Merlin mit dem Zaubereiverbot in Camelot kämpft, aber Artus helfen muss.
Die Popkultur zeigt seit Jahrzehnten, dass die Geschichten rund um König Artus, Merlin und Co. weiterhin auf großes Interesse unter Lesern und Zuschauern treffen. Dennoch könnte es schwierig sein, aus der DC Comics-Reihe einen Film zu drehen, der eine klare Linie vorgibt. Das liegt vor allem daran, dass König Artus in vielen unterschiedlichen Zeiten vorkommt und das Herauspicken einer einzelnen Geschichte nicht besonders repräsentativ wäre. Einfacher umzusetzen wäre die Story von Marvel Comics, wo die Geschichte des Schwertes eine klar nachvollziehbare ist. Diverse Superhelden könnten Einzug in den Film finden. Ob es am Ende eines Tages tatsächlich einen Film rund um die Artus-Sagen gibt, ist derzeit noch völlig offen. Die Legenden wären es allemal wert.