Misfits: Schmutzig, Obszön, Psychologisch, Genial

24.01.2024 Von Hulk und Captain America bis Iron Man und Doctor Strange, sind alle uns bekannte Superhelden starke und todesmutige Persönlichkeiten. Doch es geht auch ganz anders.

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Alle von ihnen haben zwar eine menschliche Seite und menschliche Charakterzüge, aber in der Realität sind alle mutige und epische Figuren, die die Welt retten oder das Universum zu einem besseren Ort machen wollen. Es gibt mehrere Superhelden, die wegen ihrer Fähigkeiten Außenseiter im ‚realen‘ Leben sind, aber in der Superhelden-Welt werden sie verehrt.

Sie kämpfen mit Bösewichten, finden magische Artefakte, retten jemanden und kümmern sich um die Balance im Universum. Aber was würde passieren, wenn es dieses typische „Helden“ – Muster nicht im Drehbuch gäbe? Wenn die Fähigkeiten des Charakters komisch würden und der Protagonist kein Kämpfer, Wissenschaftler, Erfinder, oder Polizist, sondern ein junger Krimineller, ein Sexbesessener oder einfach ein seltsamer Typ mit gespaltener Persönlichkeit wäre?

Stell dir vor, dass der Superheld sich wie in einem GTA Spiel fühlt, Milch in Käse verwandelt, oder hat solche sexuellen Reize, dass jeder sofort Sex mit ihm haben will. Und wenn ein Held in der Lage wäre, mit Hilfe von Sex anderen Superkräfte entziehen? Noch ein Superheld mit dissoziativer Identitätsstörung spaltet sich ungewollt in drei „Ich“ – Persönlichkeiten. Das zweite „Ich“ ist ein sensibler Romantiker, und der dritte ist ein gewalttätiger Psychopath. Klingt etwas ungewöhnlich, nicht wahr?

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Doch in der britischen Fernsehserie „Misfits“ ist genau das der Fall: Die Protagonisten sind britische Jugendliche, die nach ihren Straftaten (Brandstiftung, Schlägerei. Drogenschmuggel, Trunkenheitsfahrt, Supermarktdiebstahl) gemeinnützige Sozialstunden in einem Gemeinschaftszentrum ableisten müssen. Keiner von ihnen will die Welt retten, eigentlich denken diese jungen, aber sympathischen Soziopathen nur an sich selbst.

Doch nach einem Unwetter verleiht der Blitz jedem von ihnen eine Superkraft. Interessant ist, dass die Superkraft ihre Persönlichkeiten auf die eine oder andere Weise widerspiegelt. Es sind im Wesentlichen die Schattenseiten ihres Charakters, die plötzlich eine neue Kraft annehmen und sich gegen sie selbst wenden. Der Außenseiter Simon (Iwan Rheon) kann jetzt unsichtbar werden, und Nathan (Robert Sheehan), der sich von nichts abhalten lässt, wird unsterblich. Alisha (Antonia Thomas), die es gewohnt ist, sich freizügig zu benehmen, kann jetzt einfach niemanden berühren, ohne dass dieser Mensch sie verrückt begehren wird.

Curtis (Nathan Stewart-Jarrett), der ehemalige Sportler, der wegen einer Straftat aus dem Sport ausgeschlossen wurde, bekommt die Fähigkeit, in die Vergangenheit zurückzukehren und sie zu ändern. Auf den ersten Blick kann er mit Zeitreisen sein Leben verbessern und wieder erfolgreich im Sport sein, aber die Zeitreisen ziehen auch eine Reihe Konsequenzen mit sich. Curtis kann wieder erfolgreich sein, aber alle seine neuen Freunde müssen sterben. Den anderen geht es auch nicht besser: Für Rudy (Joseph Gilgun), der jetzt mit seiner neuen Superkraft sich in emotionale Doppelgänger aufspalten kann, sieht seine Superkraft erstmal spannend aus. Doch mit der Zeit steigt die Gefahr, dass seine Doppelgänger, bzw. „Ich“-Persönlichkeiten, sich gar nicht mehr auf den „Haupt“-Rudy hören. Und alle drei emotionalen Doppelgänger verkörpern verschiedene Facetten seiner Identität. In seinem Innersten ist der dreiste Rudy sehr verletzlich und sensibel. Gleichzeitig kann er manchmal die Kontrolle über sich selbst verlieren, und dann soll psychopathischer Rudy Nr. 3 erscheinen.

Und so geht es nicht nur den Protagonisten, sondern auch allen Menschen in „Misfits“ , die vom denselben mysteriösen Blitz getroffen worden sind. Der spielsüchtige Gamer Tim denkt jetzt, er sei der Protagonist eines Computerspiels wie GTA. Alle anderen hielt er für Nebenfiguren, die man ungestraft töten konnte. Im Zuge einer anderen „Mission“ wollte er seinen „Komplizen“ aus dem Gefängnis befreien und wird aber von realen Polizisten verhaftet. Peter ist ein junger und autistischer Typ, der vor dem Blitz einfach ein großer Fan von Comics war. Gerne flüchtete er in seinen Phantasien in die Welt der Superhelden. Jetzt wird aber sein Hobby zu etwas, was sehr destruktiv sein kann: alles, was Peter zeichnet, wird zur Realität.

Die britische Fernsehserie „Misfits“ ist nicht nur wegen ihrer originellen Idee und der derben Witze großartig. Sie regt Zuschauer zum Nachdenken an. Was würde passieren, wenn die üblen Schattenseiten von uns zum Vorschein kämen? Und wenn unsere Abhängigkeiten (zum Beispiel, spielen auf sports.woocasino.com/de) zu realen Menschen werden? „Misfits“ ist somit ein psychologisches Drama über Entscheidungen, das Erwachsenwerden und die Veränderung von Persönlichkeiten.

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Auch wenn es den Protagonisten schwerfällt, mit neuen Superkräften umzugehen, werden Sie mit Hilfe dieser Superkräften zu den besseren Menschen. Rudy lässt die Liebe in sein Herz, Macho Alex (Matt Stokoe) fängt, anderen Menschen mit seiner Superkraft zu helfen, und Alisha wird empathisch und verliebt sich. Nach Meinung unserer Redaktion war die Fernsehserie „Misfits“ ein sehr interessanter Versuch, Themen der Superhelden auch Superkräfte mal ganz anders darzustellen.

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