Aktueller Marvel Film „Eternals“ kassiert schlechte Kritiken – spielt jedoch trotzdem viel Geld ein

16.11.2021 Als Iron Man erstmals in einem Kinofilm von Marvel auftrat, waren Kritiker und Fans gleichermaßen begeistert. Doch damals konnte kaum jemand ahnen, dass damit der Grundstein zu einem ganzen Filmuniversum gelegt wurde.

Eternals

Filmstart: 04.11.2021
Anfangs nur ein Gerücht, wurde es am Ende war: Ein Film rund um die Eternals wird in der Vierten Phase des Marvel Cinematic Universe im November 2021 in die Kinos kommen und die Welt des MCU enorm erweitern und viele neue Helden einführen.

Die Wissenschaft ist sich nun schon seit einiger Zeit sicher, dass das Universum immer weiter expandiert. Erstaunlich dabei ist die immer fortschreitende Geschwindigkeit, mit der die Galaxien auseinanderdriften. Ein ähnliches Phänomen kann man auch im berühmtesten Universum der Filmgeschichte beobachten. Mastermind Kevin Feige baut das Marvel Cinematic Universe von Film zu Film und Serie zu Serie immer weiter aus. Dabei behält er die zentralen Erzählfäden seiner übergeordneten Geschichten fest in der Hand und dringt immer weiter in neue Genres vor.

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Der "Eternals" Film hat mit Chloé Zhao nun auch eine Regisseurin gefunden

Als Iron Man erstmals in einem Kinofilm von Marvel auftrat, waren Kritiker und Fans gleichermaßen begeistert. Der schon abgeschriebene Filmstar Robert Downey Jr. wurde zum Superstar. Doch damals konnte kaum jemand ahnen, dass damit der Grundstein zu einem ganzen Filmuniversum gelegt wurde. Nach insgesamt 25 Filmen hat die Disney-Tochter Marvel endgültig die Konkurrenz an den Rand gedrängt. Das Genre Superheldenfilme wird von Kevin Feige und seinem Team Genre-bildend geprägt und definiert. Das ist alles andere als üblich, schließlich werden Themen und Genres in Hollywood zumeist in den unterschiedlichsten Formen filmisch abgehandelt.

Marvel hat die Grenzen des Genres verschoben

Ein gutes Beispiel dafür ist das Kartenspiel Poker. Lange Zeit spielte es in Filmen eher eine Nebenrolle, bevor ausgerechnet ein Actionheld bewies, dass man damit auch einen lange anhaltenden Spannungsbogen aufbauen kann. Daniel Craig zeigte in seinem James-Bond-Debüt „Casino Royale“, dass es sogar einen Blockbuster inhaltlich tragen kann. Selten hatte ein Regisseur zuvor solche Szenen so prominent in einem Mainstream-Film gezeigt. Wenn auch nicht unbedingt die glaubwürdigste Darstellung des Spiels, so hat diese filmische Innovation das Genre der Poker-Filme neu definiert. „Mollys Game“ von Drehbuchautor und Regisseur Aaron Sorkin folgte diesem Beispiel und rückte 2017 die Details des Spiels in den Vordergrund einer Kino-Biografie; wie schon in „The Social Network“ widmete sich Sorkin erneut der Studie von realen Charakteren.

Marvel hat die Grenzen des Superheldenfilms neu verschoben und zeigt keinerlei Absicht, weiterhin auf eine bewährte Erfolgsformel zu setzen. Das beweist der mittlerweile dritte Film der sogenannten Phase 4, „Eternals“. Seine Umsetzung wurde bereits vor dreieinhalb Jahren in die Wege geleitet. Für die Regie des potenziellen Blockbusters wählten die Produzenten Chloé Zhao aus, die bereits zuvor im Rennen um die Realisierung von „Black Widow“ war. Dies wurde schon vorab als riskante Entscheidung angesehen, schließlich galt die Regisseurin als ambitionierte Autoren-Filmerin, deren Stärke das Erzählen komplexer Geschichten war.

Die Autoren-Filmerin spaltet die Gemüter

Doch dann kam Marvel der Zufall zu Hilfe. Chloé Zhao gewann im Vorjahr für ihren Streifen „Nomadland“ zwei Oscars, und zwar für die beste Regie und den Film des Jahres. Damit war die Regisseurin mit einem Schlag weltbekannt, dementsprechend gespannt warteten die Kritiker auf das Ergebnis der ungewöhnlichen Zusammenarbeit. Diese fiel wie erwartet zwiespältig aus. Zhao legte auch bei ihrem Blockbuster Wert darauf, möglichst viel in Original-Locations zu drehen und den Greenscreen weitestgehend zu meiden. Die Reaktionen auf „Eternals“ fielen daher gemischt aus. Schon die ersten Kritiken deuteten das an, was nun offensichtlich ist. Chloé Zhaos spaltet die Gemüter. Der Film erhielt auf zahlreichen Plattformen die bisher schlechteste Bewertung eines MCU-Streifens, das beweist die Uneinigkeit in der Bewertung.

Fast 162 Millionen Dollar Einspielergebnis am ersten Wochenende

Finanziell darf sich Marvel nach dem Startwochenende nicht beklagen. „Eternals“ startete weltweit gleichzeitig in vielen großen Märkten und erfüllte zumindest vorerst die finanziellen Erwartungen. Mit einem Einspielergebnis von 71 Millionen Dollar am ersten Wochenende in den USA liegt „Eternals“ zwar knapp hinter den hauseigenen Konkurrenten „Black Widow“ und „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“, doch die internationalen Ergebnisse geben Hoffnung, dass der Streifen den Erfolg seiner Vorgänger übertreffen könnte. Das erste Wochenende spielte in den internationalen Märkten mehr als 90 Millionen Dollar in die Kassen.

Wieder einmal zeigt sich, dass die US-amerikanische Filmindustrie immer mehr auf den Markt in China angewiesen ist. Aber keiner der drei Marvel-Filme dieses Jahres ist bisher in China gestartet. Das wirkt sich dramatisch auf die Einspielergebnisse aus. Diese liegen noch immer weit hinter jenen Dimensionen, die Marvel aus der Phase 3 des MCUs gewohnt war. Vorerst ist also nicht klar, ob die Fans eine Rückkehr von „Eternals“ im Kino erleben, oder ob einzelne Figuren zukünftig in anderen Filmen des MCU auftauchen werden. Angesichts der finanziellen Dimensionen der Kinoreihe ist es jedoch immer noch erstaunlich, dass die Macher gewillt sind, Risiken einzugehen, um ihre Geschichte weiter voranzutreiben…

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