Unsere spoilerfreie Kritik zu „The Avengers – Infinity War“

25.04.2018 In den deutschen Kinos startet "The Avengers - Infinity War" heute um Mitternacht. Wir durften den Film schon gestern sehen und sagen euch spoilerfrei, wie wir den Film fanden, auch im großen Kontext des Marvel Cinematic Universe.

The Avengers – Infinity War

Filmstart: 26.04.2018
Nach einer beispiellosen filmischen Reise, die sich über nunmehr zehn Jahre erstreckt und das gesamte Marvel Cinematic Universe umfasst, bringen die Marvel Studios mit "The Avengers - Infinity War" den ultimativen und tödlichsten Showdown aller Zeiten auf die Leinwand. Die Avengers und ihre Alliierten sind auf der Mission, den mächtigen Thanos zu besiegen, bevor er mit seinem irren Zerstörungsfeldzug dem Universum endgültig ein Ende setzt. Doch damit dies gelingt, müssen sie bereit sein, alles zu opfern...

Thanos. Wie schon vorher bekannt, ist Thanos ganz sicher eine oder sogar DIE Hauptfigur des Films. Wir sehen viele Szenen im Film, die sich mit ihm und seiner Jagd nach den sechs Infinity Steinen beschäftigen und dabei geht er nicht nur über Leichen, was zu erwarten war, sondern muss sich auch seinen ganz persönlichen Gefühlen stellen. Eine Sache, die bisher im Marvel Cinematic Universe immer bemängelt wurde, war die schlechte Ausarbeitung der Schurken. Oft war die Motivation nicht besonders originell oder die Schurken blieben sehr eindimensional und dienten einfach nur der Story an sich. Das ist Marvel diesmal deutlich besser gelungen: Thanos ist ein Schurke, dessen Motivation zwar sehr einfach gehalten ist, den man aber trotzdem verstehen kann.

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Wie schon aus den Trailern bekannt, will er das Universum ins Gleichgewicht bringen und dafür die Hälfte aller Lebewesen auf jedem Planeten nach einem Zufallsprinzip auslöschen. Viele Planeten im Universum leiden an Überbevölkerung und den Folgen davon. Ganze Planeten gehen dadurch zu Grunde, so wie es auch bei Thanos‚ Heimatplaneten Titan war. Ein Problem, das durchaus real ist, denn auch unser Planet leidet massiv unter der Überbevölkerung und den damit verbundenen Problemen wie Hunger, Krieg oder auch Umweltzerstörung. All das will Thanos verhindern und eben das ganze Universum retten, indem er die Hälfte des Lebens auslöscht, damit die andere Hälfte ein besseres Leben haben kann. Das mag nach einem verrückten Plan klingen, aber es ist ein Plan, der zu einem Ziel führt… Und man kann – wenn man sich kurz in Thanos hineinversetzt – durchaus verstehen. Wir sehen im Film einiges von Thanos‘ Gedanken und Gefühlen und wir werden ihn sogar weinen sehen, aber ab hier rutschen wir zu sehr in den Bereich von Spoilern.

Auf der anderen Seite zeigt der Film sehr deutlich die schiere Übermacht von Thanos und auch die massive Macht, die man mit den Infinity Steinen erlangen kann, wenn man denn weiß, wie man mit diesen umzugehen hat. Auch zeigt der Film, wie sich die Kräfte der verschiedenen Steine kombinieren lassen und welche Macht man damit erlangen kann. Die letzten 10 Jahre des Marvel Cinematic Universe haben langsam aber sicher das aufgebaut, was uns Marvel und Disney diese Woche in den Kinos zeigen und man kann sagen, dass es eine derart große Geschichte mit inzwischen 19 Filmen so noch nie gegeben hat. Den Russo Brüdern gelingt es die vielen Storyfäden zu einer großen Geschichte zusammenzuführen und dabei entdecken wir sogar einige Fäden, die wir gar nicht mehr erhofft hatten. Auch wenn natürlich einige Charaktere mehr Screentime bekommen als andere und einige Charaktere sogar gar nicht im Film auftauchen, sondern nur erwähnt werden, gelingt es unglaublich gut, all die vielen Helden und Figuren in einem großen Film einzubauen, ohne dass der Zuschauer die Übersicht verliert oder der rote Faden des Ganzen verloren geht.

Vor allem diese Gefahrt hatte ich vor dem Film gesehen. Denn auch wenn Marvel mit „The Avengers“, „The Avengers – Age of Ultron“ oder auch mit „The First Avenger – Civil War“ schon viel Erfahrung mit großen Ensemble-Filmen hat, so ist „Infinity War“ nochmals ein ganz anderes Kaliber. Auch die Kombination der klassischen Avengers und der Guardians funktioniert. Auch dies war eine Befürchtung, die ich anfangs hatte. Man merkt jedoch, dass bei den Guardians immer noch Humor eine große Rolle spielt, es geht aber nicht ansatzweise so weit wie bei Guardians of the Galaxy Vol. 2″. Humor ja, aber ernste Szenen mit wichtigen Themen bleiben, wenn es z.B. zu einem wirklich ernsten Gespräch zwischen Rocket und Thor kommt. Doch auch abseits der Szenen mit den Guardians gibt es Humor, doch dieser ist diesmal wirklich perfekt dosiert und teilweise gehört er auch zur Story, wenn z.B. Tony Stark versucht seine Angst zu überspielen. Nur in ein paar Szenen mit Bruce Banner ist der Humor für meinen Geschmack fehlplatziert gewesen.

Der Film heißt auch nicht umsonst „Infinity War“, denn in den 149 Minuten (mit Abspann) gibt es jede Menge Klopperei und auch eine große Schlacht in Wakanda. Dabei gibt es alles zu sehen, was das MCU bietet und das Fanherz begehrt. Egal ob Iron Man mit seinem neuen futuristischen Anzug, Spider-Man oder Doctor Strange mit seiner Magie. Auch auf der Seite der „Bösen“ sehen wir mit den vier Mitgliedern der Black Order jede Menge Action, wobei vor allem Ebony Maw mit herausragenden Fähigkeiten punkten kann, die im Kino zu einigen großartigen Szenen führen. Leider muss man aber auch sagen, dass wenn Marvel zwar Thanos gut ausgebaut hat und er eine wichtige Rolle spielt, die Mitglieder der Black Order auch wieder eher verheizt wurden…

Die Action allgemein ist bombastisch und die Effekte super. Auch wenn hier und da das CGI der computernanimierten Charaktere in einzelnen Szenen schwächelt. Besonders in Nahaufnahmen. Aber das zerstört den Film keineswegs. Einziger Kritikpunkt hier. Die Mächte von Thanos, vor allem im Bezug auf die Infinity Steine, scheinen zu Gunsten der Action und der Story während des Films immer wieder zu schwanken. Das fällt einem im Film nicht direkt auf, vor allem nicht in den Action-Szenen, aber wenn man im Nachhinein darüber nachdenkt doch. Solche Lücken finden sich aber eigentlich in jedem Film. Auf der anderen Seite scheint Vision im Film ganz schön abgebaut zu haben. War er in „Age of Ultron“ und „Civil War“ noch ein großer Gegner, so wirkt das eher weniger so… Auch wenn dies natürlich der Story hilft und auch versucht wird, das Ganze zu erklären.

Und nun zum Ende: Nein, wir spoilern hier immer noch nicht! Das Ende war so eigentlich nicht vorhersehbar. Uns wurde immer gesagt, dass der Film Opfer fordern wird und diese bekommen wir auch. Vielleicht mehr als uns lieb ist, viel mehr… Und auch die allerletzte Szene vor dem Abspann ist einfach ein rundes Ende für den ganzen Film, auch wenn es ein massiver Cliffhanger für alle sein wird. Das überrascht etwas, da „Infinity War“ anfangs als Zweiteiler angekündigt wurde, man dann aber sagte, dass die beiden Filme zwar eine Einheit bilden, aber in sich geschlossene Stories sind. Das mag man auf der einen Seite bestätigrn können. Der Film an sich hat Anfang und ein Ende, ABER im großen Kontext des MCU ist es kein Ende. Und darauf werden wir bis nächstes Jahr warten müssen und dann werden wir auch sehen, wieviele Opfer wir wirklich bringen müssen…

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